Die Canon FX - eine neue Generation

"Es mag überraschen, dass die Canon FX nicht mit Innenmessung ausgestattet wurde, obwohl dies damals bereits durchaus eingeführt war. Die Canon FX legte den Grundstein für die Konstruktion vieler folgender Modelle, einschließlich der professionellen F-1. Als erste Canon SLR bot sie Spiegelvorauslösung. [...] Der neue Schnellschalthebel wurde an einer mehr >>traditionellen<< Stelle auf der Oberseite angebracht und zeichnete sich durch große Leichtigkeit aus. Auf dem Prismengehäuse befand sich ein Zubehörschuh, was wir heute noch als selbstverständlich empfinden."
(Aus: Canon Handbuch - Das komplette Canon System)

Technische Daten:
Erscheinungsjahr: 1964
Typ: Einäugige Spiegelreflexkamera
Bajonett: Canon FL
Sucheranzeige: Schnittbildindikator
Messzelle: CdS-Widerstand
Lichtwert 1-18
Filmempfindlichkeitsbereich: 10-800 ASA
Automatiken: manuell
Verschluss: horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluss
Zeitenbereich: 1-1/1000s, B, X
Blitzsynchronzeit (X): 1/60 s
Sonstiges: Selbstauslöser, Batterieprüfer, Spiegelvorauslösung
Maße (BxHxT): 141 x 90 x 43 mm
Gewicht: 670 gr

Die Besonderheit dieser Kamera ist auf den Bildern gut zu erkennen und ist ja auch schon im oberen Buchauszug angesprochen: Die Kamera war zwar mit einem Messsystem ausgestattet, dieses ist aber nicht mit den Sucheranzeigen gekuppelt. Das heißt, es gibt auf der Kamera-Oberseite zwar eine Messzelle (das runde "Guckloch" vorne links) und eine daran angeschlossene Anzeige des Lichtwerts (die Skala oben links) - aber die ermittelten Werte wurden nicht im Sucher mittels einer Messnadel angezeigt. Und so war es zum Beispiel aufgrund der fehlenden Koppelung auch nicht möglich, die korrekte Belichtung durch einen Messkeil mit Nachführzeiger oder eine ähnliche gekoppelte Anzeige einzustellen. Aber die vorgewählte Verschlusszeit war interessanterweise sehr wohl mit der Skala gekoppelt, so dass diese nur den erforderlichen Blendenwert anzeigte, welcher dann auf die Objektivblende übertragen werden musste. Erst danach konnte man die Kamera zum eigentlichen Fotografieren ans Auge nehmen - heute kaum noch vorstellbar. Auf dem Bild unten sehen Sie sehr deutlich den Lichtmesser ("Guckloch") und die Skala.

Diese Kamerageneration war mit dem FL-Bajonett ausgestattet, was bedeutet, dass die zugehörigen FL-Objektive noch ohne Blendensimulator auskommen mussten. Die Folge war, dass eine Belichtungsmessung nur bei Arbeitsblende möglich war und hierfür abgeblendet werden musste. Diese sogenannte Arbeitsblendenmessung wurde erst mit Einführung des FD-Bajonetts abgeschafft, da sorgte dann ein sogenannter Blendensimulator dafür, dass das Messsystem wusste, welche Lichtstärke das Objektiv hat und dadurch Offenblendenmessung möglich wurde.
Übrigens passen trotzdem die FD-Objektive an das FL-Bajonett und umgekehrt - unter Verlust der Offenblendenmessung beim FD-Bajonett und mit dem umständlicheren Weg der Arbeitsblendenmessung beim FL-Bajonett.

>>> hier finden Sie die Bedienungsanleitung zur Canon FX >>>
>>> hier geht es zu den FL-Objektiven und sonstigem FL-Zubehör >>>