Meine Canon Canonflex - Canon's erste Spiegelreflexkamera
"Die Canonflex war relativ schwer, lag jedoch gut in der Hand. Der unten angebrachte Transporthebel ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, insbesondere wenn man an den heutigen Daumenhebel gewöhnt ist. In dem knappen Produktionsjahr von 1959 bis 1960 wurden etwa 16.000 Canonflex gebaut. Sie bietet Wechselsuchr, Springblende in den Objektiven und einen Aufsteck-Belichtungsmesser, der mit dem Verschlusszeitenknopf kuppelte und so direkt die Blende anzeigte. Das spezielle Canon-Bajonett bot mechanische Vorteile gegenüber den Mitbewerbern. Doch eine, vor allem in den USA, halbherzige Werbung durch den Importeur - Scopus-Brockway - verhinderte einen größeren Erfolg, wie er auch angesichts der Preisgestaltung sicher möglich gewesen wäre."
(aus: Canon Handbuch - Das komplette Canon System, Laterna Magica)


Technische Daten:

Einführungsdatum: 5/1959
Typ: Einäugige Spiegelreflexkamera
Objektivanschluss: Klemmring-Bajonett
Wechselprisma: austauschbar gegen Lichtschachtsucher
Einstellhilfe: Schnittbild
Sucheranzeigen: keine
Messzelle: ansteckbar, gekuppelt mit Verschlusszeitenrad, Selen
Kamera-Funktionen: manuell
Verschluss: horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluss
Zeitenbereich: 1 - 1/1000 s, B
Blitzsynchronisation: Seitlicher Blitzkontakt
Filmtransport: manuell, mit Hebel in Bodenplatte
Sonstiges: Selbstauslöser, Mehrfachbelichtungen
Maße BxHxT (mm): 145x100x49
Gewicht (g): 700



Canons allerserste Spiegelreflexkamera ist heute ein gesuchtes Sammlerstück und recht selten anzutreffen - kein Wunder, wurde sie doch nur knapp 16.000 mal gebaut und weist heute ein Alter von ca 45 Jahren auf. In Europa ist die Canonflex-Reihe extrem selten - ich habe mein seltenes und kostbares Stück über Ebay in Neuseeland gekauft und importieren lassen. Angesichts des Alters kann man da mit den vorhandenen Gebrauchsspuren sicher leben, das hier gezeigte Exemplar ist noch in sehr gutem Zustand.


Sehr schön kann man auf den Bildern links die Besonderheiten der Kamera erkennen: das angesetzte und auswechselbare Prisma, die Schienen an der Vorderseite zum Anstecken des optionalen Belichtungsmessers, welcher wiederum durch ein Zahnrad mit dem Verschlusszeitenknopf gekuppelt war, so dass man nur noch die abgelesene Blende übertragen musste. Alles in allem eine sehr seltene und deshalb umso mehr faszinierende Kamera.


Das Bild links unten zeigt sehr schön den ansetzbaren externen Belichtungsmesser, welcher jedoch über die Zahnräder direkt mit dem Verschlusszeitenrad gekoppelt war und somit nur noch die passende Blendenzahl anzeigte - raffiniert gelöst.


Auf dem unteren Bild erkennen Sie den am Kameraboden angebrachten Film-Transporthebel. Kenner und Könner erreichten damit angeblich bis zu 3 Bilder/s ... Erst mit der 4. und letzten Canonflex-SLR, der Canonflex RM, wanderte dieser an die hintere obere Stelle, wo man ihn heute eigentlich gewohnt ist.

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